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THEMA: New Years Funk

Re: New Years Funk 12 Jan 2008 15:08 #50539

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Hallo mos,

ich habe mir das Stück jetzt so einige Male angehört und ich finde den Funk, so wie du ihn spielst ziemlich gut. Besonders gefällt mir der Einstieg sehr gut. Die Sechzentel-Noten sind auch sehr sicher. Das zeigt, dass du ein ziemlich sicheres Rhythmusgefühl hast.

Dennoch möchte ich auch eine kritische Meinung abgegeben, sonst würde ich auch nichts schreiben. Bitte verstehe dies als Vorschlag.:

Ein Funk hat seine schweren Zählzeiten auf den Zählzeiten Eins und Drei. Besonders die Eins ist wichtig.
Das berücksichtigst du öfter bei deinen Sechzehntel-Läufen.
Oft spielst du aber auch einen kurzen Ton auf der Zählzeit Eins. Der Bass spielt sehr oft auf dieser Zählzeit Eins einen langen Ton. Ich würde das mitbetonen, indem ich einen langen, betonten Ton spiele und beispielsweise mit einem kurzen Ton abschliesse. Wenn ich zwei kurze Töne spielen würde, würde ich den ersten kurzen Ton auf der Zählzeit Eins betonen.
Durch die vorgeschlagene Spielweise würdest du mehr so artikulieren wie die Rhythmusgruppe es macht.

Dein Spiel hat allerdings auch den Reiz, dass es dadurch, dass die schweren Zählzeiten weniger betont werden, schlanker und lasziver rüber kommt. Allerdings bin ich aber der Meinung, dass es sich verliert und langweilig werden kann. Ich persönlich finde es also ein bisschen zu viel unbetont. Deshalb würde ich auch ab und zu die Spielweise des Basses unterstützen.

LG,
Billy
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Re: New Years Funk 13 Jan 2008 02:11 #50582

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Hallo,

der Rhythmus des Playalongs erinnerte mich sehr stark an das Stück "Use me" von Bill Withers. Es wurde von vielen anderen Interpreten wie D"Angelo mit David Sanborn & Friends, Amy Lee und Mick Jagger mit Lenny Kravitz (auf Mick Jaggers Album "Wandering Spirits") gecovert. Dabei hatte ich erst die von Mick Jagger mit Lenny Kravitz[1] kennengelernt, wo der Saxophonist Courtney Pine mitspielt.

Viele Grüsse,
Billy

Edith: Hier ist noch eine (leider etwas übersteuerte) coole Version von "Use me", gespielt vom Cellisten Trevor Exter.

___
[1]
Ich hätte gerne ein Link zu Video über einen berühmten Fussballer gepostet, bei dem dieser Song zu hören ist. Da das Video sich aber nach längerem Ansehen doch als etwas freizügiger herausstellte (obwohl nicht entsprechend gekennzeichnet), lasse ich das aufgrund der letzten Diskussionen mal lieber raus. Hoffentlich wird das nicht wieder als "indirekte Verlinkung" angesehen.
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Re: New Years Funk 31 Jan 2008 22:41 #51474

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Hallo,

ich wollte das Thema "Tonmaterial" zur Vollständigkeit noch abschliessen...

Ich hatte die Akkorde angesprochen:
[...] Am7 und D7 [...].

Für Es-Instrumente (z.B. Bari und Alt): F#m7 - B7
Für Bb-Instrumente (z.B. Tenor und Sopran): Bm7 - E7

Ich hatte die Akkorde den Stufen zugeordnet (sog. Stufenakkorde):
Beim Akkord/Vierklang Am7 handelt es sich um den Akkord auf der II. Stufe (den zweiten Ton) der G-Dur-Tonleiter. Beim Akkord/Vierklang D7 handelt es sich um den Akkord auf der V. Stufe der G-Dur-Tonleiter. Diese V. Stufe wird auch Dominante genannt. Es handelt sich also um eine gängige IIm7-V7-Verbindung.

Dann hatte ich geschrieben, welches Tonmaterial man über diese Stufenakkorde (tonleitereigenen Akkorde) spielen könnte:
Prinzipiell kann man also die zugrundeliegende Tonleiter spielen (das wäre klingend die G-Dur-Tonleiter).

Für Es-Instrumente wäre das die E-Dur-Tonleiter.
Für Bb-Instrumente wäre das die A-Dur-Tonleiter.


Tonales Zentrum

Spielt man nun über diesen zwei Akkorden (Am7 und D7) das Tonmaterial (klingend G-Dur), dann könnte man denken "hmm... so richtig passt das aber auch nicht".

Das könnte man sagen! Denn:
Wenn ich die Tonleiter von g" aufwärts bis zum nächsten g"" und wieder abwärts zum ursprünglichen g" spiele (für Tenor a" bis a"", für Alt e" bis e""), dann kann ich feststellen, dass beim Zielton g" bzw. g"" noch Spannung zu hören ist. Irgendwie möchte man dann lieber beim a" bzw. a"" (für Tenor h" bzw. h"", für Alt fis" bzw. fis"") enden.

Woran liegt das?
Das liegt daran, dass der Stufenakkord Am7, der zur Tonleiter G-Dur gehört (daher "tonleitereigener Akkord") das sog. tonale Zentrum verschiebt. D.h., die Töne stimmen, weil sie zur Tonleiter gehören, aber der Anfangs- und Endton (der "ruhende Bereich") stimmt nicht. Irgendwie will man dann lieber auf dem Ton A landen (Tenor: h, Alto: fis)

Würde man diese Tonleiter G-Dur vom 2. Ton aus spielen (also von a" bis a""), gehört die so gespielte Tonleiter zu einer sog. Kirchentonleiter. Man sagt dann dorisch, nennt als Bezug dabei den Ton auf der entsprechenden Stufe. Man sagt also "a dorisch" (nicht g dorisch!).

Tonleiter über den Stufenakkord Am7
Guckt man in der Tabelle von pharoah, dann sieht man in der Reihe für G-Dur in der zweiten Spalte ("dorisch II") den Stufenakkord Am7. "a dorisch" ist hier also die Kirchentonleiter über den Akkord der II. Stufe von G-Dur.

Kirchentonleiter "a dorisch" ausgeschrieben:
a", h", c"", d"", e"", fis"", g"" und a"" (G-Dur-Tonleiter von a" bis a"").

Für Alt: Kirchentonleiter "fis dorisch":
fis", gis", a", h", cis"", dis"", e"" und fis"" (E-Dur-Tonleiter von fis" bis fis"")

Für Tenor: Kirchentonleiter "h dorisch":
h", cis"", d"", e"", fis"", gis"", a"" und h"" (A-Dur-Tonleiter von h" bis h"")

Wenn man also beispielsweise hört "h dorisch", muss man wissen, dass dorisch die II. Stufe ist und "zurückrechnen" (in diesem Fall einen Ganzton), um zu wissen, in welcher Tonart man ist.

Was ist mit dem Stufenakkord D7?
Guckt man noch mal in die Tabelle von pharoah, dann findet man in der Zeile für die Tonleiter G-Dur den Stufenakkord D7 in der 5. Spalte (bei "mixolydisch V").

Die Tonleiter von d" bis d"" mit dem Tonmaterial der G-Durtonleiter ist analog die Kirchentonleiter "d mixolydisch".

Kirchentonleiter "d mixolydisch" ausgeschrieben:
d", e", fis", g", a", h", c"" und d"" (G-Dur-Tonleiter von d" bis d"").

Für Alt: Kirchentonleiter "h mixolydisch":
h", cis"", dis"", e"", fis"", gis"", a"" und h"" (E-Dur-Tonleiter von h" bis h"")

Für Tenor: Kirchentonleiter "e dorisch":
e", fis"", gis"", a"", h"", cis"", d"" und e"" (A-Dur-Tonleiter von e" bis e"")


Zwei Tonleitern bzw. zwei tonale Zentren?
Natürlich möchte man nicht ständig zwischen diesen beiden Tonleitern

"a dorisch" (a" bis a"" mit dem Tonmaterial von G-Dur) über Am7

und

"d mixolydisch" (d" bis d" mit dem Tonmaterial von G-Dur) über D7

taktweise hin- und herwechseln (diese Akkorde wechseln in dem Playalong taktweise).


Kann man nicht ein gemeinsames tonales Zentrum finden?
Über Am7 (Tenor: H, Alt: Fis) passt prima der Akkord-Grundton A und über D7 passt prima der Akkord-Grundton D (Tenor: E, Alt: H).

Nun passt das D (Tenor: E, Alt: H) aber nicht so gut über Am7, denn der Akkord setzt sich aus den Tönen A, C, E, G zusammen und das D liegt irgendwie dazwischen.

Allerdings passt umgekehrt das A auch über D7, denn der Akkord setzt sich aus den Tönen D, Fis, A, C zusammen. Das A ist somit die Quinte im Akkord D7 und der Grundton im Akkord Am7. Somit kann man ebenso über D7 "a dorisch" spielen.

Zusammengefasst passt im gesamten Stück "a dorisch" (Tenor: "h dorisch", Alt: "fis dorisch") sehr gut. Das ist die G-Dur-Tonleiter von a" bis a"" (oder a" bis a""" oder a"" bis a""", es geht hier darum, dass das a "tonales Zentrum" ist).

In der Praxis:
Es ist aber so, dass ich auf dem Altsaxophon die Tonleiter schneller herausgehört habe, bevor ich überhaupt wusste, dass es "fis dorisch" ist. Das tonale Zentrum hatte ich beim Ton fis festgestellt. Dann hatte ich überlegt "Welche Kreuze oder B"s greife ich eigentlich?". So hatte ich festgestellt, dass ich vier Kreuze greife, aber um fis herum spielte.

Schöne Grüsse,
Billy

Edith: Kleine Korrektur
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Re: New Years Funk 02 Feb 2008 10:44 #51510

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Billy, Du hast mir gerade das Wochenende versaut 8-) :-ß

Ey, das muss ich jetzt

1) lesen :-o
2) verstehen ???
3) nachvollziehen :-\
4) ausprobieren!!!! :-s

Aber im Ernst:

Super! Herzlichen dank für dies ausfürliche Analyse! :-ß :-ß
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Re: New Years Funk 03 Feb 2008 01:11 #51539

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Großartig erklärt Bill :-ß

Zieht euch das rein!!!
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Re: New Years Funk 03 Feb 2008 12:19 #51543

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Jepp .. voll verstanden .. ( Dank den Abend letztens :-ß )

Lästig ist dieses rummgetransponiere dabei , hilfreich der Tabelle der hier immer auf mein Schreibtisch liegt ..!!

Gruß..
Aart
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Re: New Years Funk 03 Feb 2008 12:44 #51545

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Hallo Billy
Tolle Erklärung - ja, das bringt was, wenn man"s so nachvollziehen kann. :-ß Du bist gewählt für die nächste Lektion ;-)

Gruss
antonio
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Re: New Years Funk 19 Feb 2008 20:51 #52245

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Hallo Mos,
wie immer beste Qualität von dir.
fetter Groove, fetter Sound, sexy.
dein Einstieg in den Groove ist echt grandios. :-ß
ist das richtig, dass du so wenig über Skalen und Akkorde weißt und was sagt dein Lehrer dazu ?
... obwohl ihm das bei dem Ergebniss auch wurscht sein kann.

@Billy : warum machst du nicht mal eine kleine Aufnahme von dem Play Along und demonstriest mal praktisch
wie das mit den Betonungen auf eins und drei rüberkommt.
(nicht zum vorführen, nur so zum Spaß)

ich fänd"s interessant.
das Play Along ist jedenfalls geil.

Gruß
pulco

Zitat bp : and sometimes a good player is better for the audience....
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Re: New Years Funk 19 Feb 2008 23:00 #52259

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Hallo Pulco,

ein sehr produktiver Vorschlag. Ich hatte auch schon etwas aufgenommen, aber war nicht zufrieden. Im Moment habe ich nur das Mikro am Headset und auch nicht mehr so viel Zeit. Auch war es nicht genau bzw. deutlich genug. Das war bei einer Nacht- und Nebel-Aktion.

Schöne Grüsse,
Billy
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Re: New Years Funk 24 Feb 2008 01:45 #52436

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Hallo zusammen,
@Billy:
warum machst du nicht mal eine kleine Aufnahme von dem Play Along und demonstriest mal praktisch wie das mit den Betonungen auf eins und drei rüberkommt.
(nicht zum vorführen, nur so zum Spaß)

ich fänd"s interessant.

heute habe ich hierfür mal etwas aufgenommen.
zwergnase hat mir sehr dabei geholfen und mir eine Spur erstellt, auf einer sog. Cowbell auf den Zählzeiten 1 und 3 zu hören ist. Danke, zwergnase.

Meine Absicht war, dass ich einen Akkord auf der 1 und die anderen Akkorde kurz vor der darauffolgenden 3 spiele. Das sollen 16-tel Synkopen sein. Ist mir nicht immer so gelungen und recht schwierig, weil ich keinen "Anker" bzw. "Impuls" habe. Später variiert der Rhythmus ein bisschen. Sechszehntel-Synkopen sind beim Funk auch sehr typisch.

Ihr findet die Datei dort: saxwelt.de/images/Galerien/albums/userpics/10801/Funk.mp3

Schöne Grüsse,
Billy
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